Engagement für Klimaadaptation im Zeitraum bis Ende 2027
Unsere Arbeit in der Praxis
Ausgewogenheit zwischen der Speicherung und Ableitung von Wasser
Dass unser Klima einem Wandel unterliegt, wissen wir schon länger und bereiten uns
auch schon entsprechend vor. Der Klimawandel verläuft jedoch schneller als zunächst
gedacht; ein Wetterrekord nach dem anderen wird gebrochen. Der heftige Regenfall
2010, 2014, 2016 und 2018 sowie die Trockenheit in den Jahren 2018 - 2020 boten
einen Vorgeschmack auf ein mögliches Szenario. Extremer Regenfall und extreme
Trockenheit stellen unsere Umgebung und unseren Wasserverband vor eine enorme
Herausforderung. Die Anpassung des Wassersystems an ein extremeres Klima ist eine
große Aufgabe. Sie umfasst nicht nur unsere eigenen Bäche, Wehre und
Entwässerungskanäle, sondern auch die Wasserbewirtschaftung in Städten, Dörfern
Unternehmen, Natur- und Agrargebieten. Es kommt auf jeden an.
Um dem Klimawandel einen Schritt voraus zu bleiben, ist jetzt der Zeitpunkt, dass
Pläne bereitliegen sollten, mit deren Umsetzung begonnen wird. Daher ist auf den
Klimawandel abgestimmtes Denken und Handeln die Grundlage unserer Arbeit; dies
erwarten wir auch von unseren Partnern.
Unsere Schwerpunkte:
Gemeinsame auf den Klimawandel abgestimmte Einrichtung von Stadt und Land
Aufgreifen der größten Schwachstellen für Hochwasser
Risikogesteuerte Wasserstandregulierung und -instandhaltung
Speicherung jedes Tropfens und Ableitung bei Bedarf
Wir erarbeiten gemeinsam mit Partnern ein klimaadaptives Konzept für
Limburg
Wir arbeiten mit allen
Beteiligten an einer Regeneration des Wasserkreislaufs
Wir setzen die Anpassung an
den Klimawandel gebietsorientiert um
Wir prüfen das Wassersystem
nach den Normen
Wir beschränken das
Hochwasserrisiko in unserem System
Wir arbeiten die
LIWA-Ergebnisse aus
Wir gestalten Bachtäler als
Klimapuffer
Wir erteilen Beratung über
wasserneutrales Planen und Bauen
Wir fördern die
gesonderte Ableitung von Regenwasser
Wir informieren über die
Risiken von Hochwasser
Wir suchen innovative und
nachhaltige Lösungen
Wir arbeiten mit allen Beteiligten an
einer Regeneration des Wasserkreislaufs
Der Schlüssel zu einer auf den Klimawandel abgestimmten Gestaltung der
Landschaft liegt in einer möglichst geeigneten Wiederherstellung des
natürlichen Wasserkreislaufs. Dies bedeutet vor allem, dass Niederschlag
besser versickert und länger im Boden festgehalten wird (das langsame
System) anstatt ihn mit Drainage, Gräben und Bächen abzuleiten (das schnelle
System). Als Wasserverband arbeiten wir tatkräftig an Maßnahmen in unserem
eigenen System, doch für viele Maßnahmen sind andere zuständig. Gemeinsam
untersuchen wir Maßnahmen und setzen sie mit einer näher zu definierenden
Aufgabenverteilung um, wenn sie aussichtsreich sind. Für zahlreiche
Maßnahmen ist auch Raum erforderlich. Wir bemühen uns, diese
Raumerfordernisse gemeinsam mit Provinzen und Kommunen in Umgebungsplänen
und -leitbildern festzuhalten.
Wir setzen die Anpassung an den
Klimawandel gebietsorientiert um
Gemeinsam mit unseren Limburger Wasserpartnern erstellen wir alle sechs
Jahre ein Klimaadaptationsprogramm. Bezüglich jedes einzelnen Gebiets
treffen wir gemeinsam Vereinbarungen über die Schritte zur Anpassung
Limburgs an den Klimawandel. Ausgangspunkt ist, dass jeder Partner die
Maßnahmen umsetzt, die zu seiner Aufgabe gehören. Als Wasserverband
organisieren wir diese Zusammenarbeit als Koordinator der Klimarunde Limburg
(„Klimaattafel Limburg“). Gemeinsames Vorgehen steht an erster Stelle.
Niemand darf sich zurücklehnen.
Wir prüfen das Wassersystem nach den
Normen
Der Wasserverband beurteilt alle sechs Jahre, ob das Wassersystem noch den
Normen aus der provinzialen Umweltverordnung entspricht.
Wir beschränken das Hochwasserrisiko
in unserem System
Der Hochwassergefahr begegnen wir teilweise anhand des
Durchführungsprogramms „Water in Balans“ (Wasser im Gleichgewicht). Als
Wasserverband können wir die Bestrebung nicht alleine umsetzen. Maßnahmen
sind in ländlichen und städtischen Gebieten, am eigenen Haus und im
regionalen Wassersystem erforderlich (Sehen Sie sich hier die vier
Drehknöpfe an). Das Ziel liegt darin, dass das Wassersystem den von der
Provinz festgesetzten Normen für Hochwasser entspricht. Wo wir der Norm
nicht gerecht werden, liegt ein Problem vor. Wir ordnen die Probleme nach
ihrer Komplexität. Wir sind bestrebt, Probleme möglichst rasch zu lösen,
gehen jedoch davon aus, dass wir mindestens bis 2035 benötigen.
Die zusammenhängende Limburger Wassersystemanalyse („Limburgse Integrale
Watersysteem Analyse“, LIWA) brachte umfangreiche nützliche Informationen
über die Probleme und Chancen im Limburger Wassersystem. In Abstimmung mit
den Projektpartnern wurden umsetzbare Maßnahmen erarbeitet und
raumplanerische Strategien erkundet.
Ganzjährige Handhabung eines Wasserstandes von 50 cm abzüglich des
befestigten Bodens oder höher im ländlichen Gebiet mit Wehren des
Wasserverbandes oder von Landwirtschaftsbetrieben und
wasserstandsgesteuerter Drainage. Unterflurbewässerung und Durchführung
von Pilotprojekten für gesunde Landwirtschaftsböden, die ca. 10 mm
zusätzliches versickerndes Regenwasser aufnehmen.
Bezüglich des städtischen Gebiets wurde davon ausgegangen, dass 2030
eine insgesamt abgetrennte befestigte Fläche von 25 % oder mehr
vorhanden ist.
In den Naturgebieten profitiert man von der Speicherung von Wasser und
der Rückhaltung von Wasser bei Extremen.
Eine zusammenhängende Bachtalentwicklung.
Im Heuvelland setzt man auf eine zweckmäßige Bodenbewirtschaftung und
Umsetzung der mit der Landwirtschaft ausgewählten Maßnahmen zur
Speicherung von Wasser auf Grundstücken. Auch eine rauhere Gestaltung
der Plateauränder und Trockentäler mit Wasser abhaltenden und
speichernden Elementen wie Wiesen, Hecken, Bermen, Tümpeln und
Sträuchern kann dazu beitragen. Des Weiteren wird bezüglich der
Wasserqualität auf eine andere Bodennutzung in den Einzugsgebieten von
Quellen und Grundwasserschutzgebieten gesetzt.
Die zugehörigen Maßnahmen arbeiten wir in diesem Planungszeitraum
gebietsorientiert aus.
Wir gestalten Bachtäler als
Klimapuffer
Im Planungszeitraum befassen wir uns in zwei Bachtälern mit einer
zusammenhängenden Bachtalentwicklung, sodass sie sich besser als Puffer für
Extreme im Klima eignen. Dabei handelt es sich um Teile des Groote Molenbeek
und der Göhl, einschließlich Teilen der Nebenbäche. Weitere aussichtsreiche
Bäche sind der
Tungelroyse Beek, der Geleenbeek und andere Bäche mit mehrfacher
Zielsetzung.
Wir erteilen Beratung über
wasserneutrales Planen und Bauen
Indem wir dem Wasser Raum geben und Limburg raumplanerisch zweckmäßig
gestalten, können wir die Folgen von Überschwemmungen begrenzen. Man denke
dabei an die Freihaltung von Tälern und die höhere Anlage von Gebäuden. Im
Hinblick darauf arbeiten wir eng mit den zuständigen behördlichen Ebenen für
Raumordnung zusammen: dem Staat, den Kommunen und der Provinz. Wir laden
Projektentwickler, Städtebauer, Planer und Kanalisationsberater ein, neue
Projekte mit uns wasserneutral zu gestalten, indem wir genügend Platz für
die Speicherung und Ableitung von Regenwasser reservieren.
Wir fördern die gesonderte Ableitung
von Regenwasser
In Limburg läuft immer noch zu viel sauberes Wasser in die Kanalisation. Zur
Verringerung der Menge gewährten wir im letzten Zeitraum Kommunen gemeinsam
mit der Provinz Fördermittel zur Abkopplung von Regenwasser durch
Privatpersonen. Ende 2021 unterziehen wir die Regelung einer Beurteilung.
Große Gewerbegebiete sind für uns praktisch, da hier relativ einfach viel
erreichbar ist. Dabei denken wir u. a. mit dem Limburger Arbeitgeberverband
(„Limburgse Werkgeversvereniging“) mit. Bei Neubauten ist es inzwischen
selbstverständlich, dass Regenwasser von der Kanalisation abgetrennt wird.
Ein bedeutendes Hilfsmittel für die Werbung für die Abkopplung von
Regenwasser ist die gemeinsame Kampagne Waterklaar
www.waterklaar.nl.
Wir informieren über die Risiken von
Hochwasser
Wir erachten es als wichtig, dass alle Einwohner und Unternehmen wissen,
inwieweit der Wasserverband Waterschap Limburg Schutz vor Hochwasser bieten
kann und wo ihre eigene Verantwortung beginnt. Gemeinsam mit Kommunen
bestimmen wir, welcher Ansatz sich dafür am besten eignet. Wir bieten
Informationen über Maßnahmen am Eigenheim, z. B. unter
www.wachtnietopwater.nl.
Für einige Gebiete arbeiten wir an Niederschlagswarnungen und
Hochwasserprognosemodellen.
Wir suchen innovative und nachhaltige
Lösungen
Eine Neubewertung des Systems erfordert auch ein anderes Vorgehen und
innovative Lösungen. Dabei gehen wir gemeinsam mit wissenschaftlichen
Instituten, Unternehmen und unseren Partnern vor Ort vor. Für Pilotprojekte
haben wir zwei Versuchsregionen: die Einzugsgebiete des Groote Molenbeek und
der Göhl.
Wir stimmen unsere
Instandhaltung und unsere Wasserstandsregulierung auf ein extremeres Klima ab
Wir speichern Wasser in Entwässerungskanälen soweit wie
möglich
Wir optimieren die Wasserverteilung
Wir erteilen Beratung über effiziente Wassernutzung
Wir speichern Wasser in
Entwässerungskanälen soweit wie möglich
Wir konzentrieren uns bei Instandhaltung und Wasserstandregulierung primär
auf die Speicherung von Wasser. Erst wenn es notwendig ist, leiten wir
Wasser ab. Dabei gehen wir wie folgt vor:
Entwicklung einer dynamischen und risikogesteuerten Instandhaltung und
Wasserstandsregulierung
Automatisierung von Wehren und Leitung durch eine Leitstelle
Prüfung, ob es möglich ist, Richtlinien zur Speicherung von Wasser zu
erstellen
Anlegung neuer Wehre an sinnvollen Stellen, die für Fische passierbar
sind
Betreuung von Wehren von Landwirtschaftsbetrieben und
wasserstandsgesteuerten Drainagen
Anlegung temporärer Dämme in Entwässerungskanälen bei Trockenheit
Aus der Maas wird Wasser durch das Kanalsystem Limburgs und Belgiens zu
höher gelegenen Gebieten geleitet. Die Wassermenge, die die Maas im Sommer
nach Nord-Brabant und Limburg mitführen kann, beträgt maximal 5,4
m3/s, während sich der Wasserbedarf durch
die trockenen Sommer erhöht. Zur effektiveren Verteilung und effizienteren
Nutzung des verfügbaren Wassers werden wir das Zuleitungssystem optimieren.
Darüber hinaus prüfen
wir die Möglichkeit, die Kosten der Wasserzuleitung auf die Benutzer
umzulegen.
Wir erteilen Beratung über effiziente
Wassernutzung
Grundwasserentnahmen stehen durch die Trockenheit unter gesellschaftlichem
Druck. Daher empfehlen wir den Nutzern von Grundwasser, mit dem entnommenen
Grundwasser effektiver umzugehen. Gemeinsam mit Unternehmen experimentieren
wir mit betrieblichen Wasserplänen. An Einwohner wenden wir uns im Rahmen
der Kampagne Waterklaar. Darüber hinaus prüfen wir die Thematik der Zunahme
privater Grundwasserbrunnen, die oft ohne Genehmigung große Mengen Wasser
heraufpumpen.