Bewirtschaftung im Zeitraum bis einschließlich 2027
Unsere Arbeit in der Praxis
Wasserverband in einer einzigartigen Provinz
Unser Arbeitsgebiet in Limburg ist sehr abwechslungsreich und bietet einzigartige
Herausforderungen. Die Maas ist ein typischer Regenfluss mit einer enormen Differenz
zwischen hohen und geringen Abflussmengen. Es gibt feuchte Hochmoorreste im
Peelgebiet, aber auch trockene Flugsande in den Maasdünen. Weiterhin gibt es
hügelige Decksandgebiete, aber auch Lössplateaus in Süd-Limburg. Und nicht zu
vergessen, unsere einzigartigen Bachtäler.
Mit über 1,1 Mio. Einwohnern ist Limburg recht dicht bevölkert und vor allem im
Süden gibt es ausgedehnte städtische Gebiete. Etwa 19 % der Landfläche ist bebaut;
damit steht Limburg landesweit an vierter Stelle. Der Rest ist Landwirtschaft oder
Natur. Es ist auch die Provinz mit der längsten Grenze zum Ausland, nämlich ca. 350
km. Zahlreiche Limburger Bäche entspringen in Deutschland oder Belgien.
Der Wasserverband Limburg bewirtschaftet Hochwasserschutzanlagen,
Entwässerungskanäle, Regenwasserpuffer und Kläranlagen, aber auch alle
Konstruktionen rundherum wie Deichscharten, Pumpwerke, Wehre und Leitungen. Wir
bezeichnen diese Anlagen als Assets (Aktiva).
Wir arbeiten mit
der Umgebung und für die Umgebung
Wir gestalten
unsere Arbeitsweise nachhaltiger
Wir sind ein
innovativer Wasserverband
Unser Wasserbewirtschaftungskonzept
Wir führen ein
Assetmanagement ein und priorisieren unser Engagement
Wir optimieren unsere
Instandhaltung
Wir bekämpfen Exoten sowie
Schädlinge und Schädlingspflanzen selektiv
Wir respektieren in unserer
Wasserstandsregulierung und -instandhaltung vorhandene Bodennutzungen und
untersuchen Entwicklungsmöglichkeiten
Wir überwachen die Situation
draußen und halten unsere Daten aktuell
Wir erteilen Beratung und
beteiligen uns an Überlegungen zu Raumordnungsplänen
Bei Bedarf wenden wir
die Vorschriften und Genehmigungen an
Wir erwerben strategisch und
zielorientiert Grundstücke
Wir führen ein Assetmanagement ein
und priorisieren unser Engagement
Der Prozess der Bewirtschaftung, Beurteilung und Verbesserung der Assets ist
ein zyklischer Prozess. Mit Inspektionen und Messungen nehmen wir eine
Bestandsaufnahme der aktuellen Situation vor. Wir beurteilen, ob die Assets
noch ordnungsgemäß funktionieren. Sollte dies nicht der Fall sein, bestimmen
wir, ob Instandhaltungsmaßnahmen, Reparatur oder Ersatz angemessen sind.
Diese Abwägung nehmen wir auf der Grundlage der Faktoren
Funktionstüchtigkeit, Risiken und Kosten vor. Unsere Verbesserung wird
wieder bewirtschaftet und instand gehalten. Dies bezeichnen wir als
Assetmanagement. Im vorliegenden Planungszeitraum werden wir Assetmanagement
weiter einführen und an folgenden Punkten arbeiten:
Wir setzen unseren mehrjährigen Bewirtschaftungs- und
Instandhaltungsplan um und verbessern unser Datenmanagement.
Wir fügen die Systeme für die Hochwasserschutzanlagen und das
Wassersystem zusammen.
Wir bestimmen das erwünschte Qualitätsniveau bzw. die „Servicenormen“
unserer Assets.
Finanzielle Mittel und menschliche Arbeitsstunden sind nicht unbegrenzt
verfügbar. Um die richtigen Entscheidungen zu treffen, nutzen wir eine
Priorisierungssystematik mit Abwägungskriterien. Damit sorgen wir dafür,
dass wir unsere Kernaufgaben gezielt im Blick behalten.
Wir optimieren unsere
Instandhaltung
Wir halten die Hochwasserschutzanlagen, Entwässerungskanäle und
Regenwasserpuffer hinsichtlich aller Ziele instand, aber auch nicht mehr als
notwendig, sodass möglichst wenig Wasser verloren geht und wir ökologische
Gesichtspunkte so weit wie möglich berücksichtigen. Die Vermeidung von
Überschwemmungen steht dabei an erster Stelle. Im Planungszeitraum arbeiten
wir an folgenden Verbesserungen:
Wir optimieren das Mähen und die Pflege unserer Grünanlagen mit unseren
beauftragten Unternehmen.
Wir streben die Speicherung von Wasser an, damit wir in trockenen Zeiten
länger über Wasser verfügen.
Wir entwickeln in Pilotprojekten risikogelenkte Instandhaltung auf der
Grundlage von Wettervorhersagen und Grundwasserspiegeln.
Nach Möglichkeit wählen wir raumplanerische Maßnahmen, sodass weniger
Instandhaltungsaufwand erforderlich ist.
Wir erweitern unser Areal mit ökologischer Pflege.
Wir fördern die Wiederverwendung von Materialien und Rohstoffen und
streben einen geringen Energieverbrauch an.
In Gebieten, in denen die Instandhaltung maßgeblichen Einfluss auf die
Vermeidung von Überschwemmungen hat, führen wir mit den direkt
Beteiligten regelmäßige Rundgänge durch. Bei neuen Projekten treffen wir
diese Vereinbarungen schon während der Planung.
Wir stehen Initiativen anderer offen gegenüber, Teile unserer
Instandhaltung zu übernehmen.
Wir erstellen einen Abwägungsrahmen für praktische operationelle
Entscheidungen im Arbeitsfeld.
Wir bekämpfen Exoten sowie Schädlinge
und Schädlingspflanzen selektiv
Unsere Strategie konzentriert sich in erster Linie auf Prävention
(Vermeidung einer Ansiedlung) und Eliminierung (Ausrottung).
Schädlingsarten, die bereits weitläufiger verbreitet sind, werden überwacht
oder akzeptiert. Für die häufigsten Schädlingsarten erstellen wir
Bekämpfungsprotokolle und gemeinsam mit der Provinz Limburg ein
Investitionsprogramm. Für Bisamratten und Nutrias besteht das nationale Ziel
in einer völligen Ausrottung, und zwar aufgrund der Sicherheitsrisiken.
Wir respektieren in unserer
Wasserstandsregulierung und -instandhaltung vorhandene Bodennutzungen und
untersuchen Entwicklungsmöglichkeiten
Wir setzen im gesamten Gebiet auf eine möglichst natürliche Funktionsweise
des Wassersystems. Maßgeblich sind dabei die den Bächen zugewiesenen
Funktionen. Im Planungszeitraum werden gewünschte Entwicklungstendenzen
ausgearbeitet. Um dem Wasser Raum zu geben, werden Bachtäler verbreitert.
Dadurch kann es zu höheren Wasserständen und natürlichen Fluktuationen
kommen. Bei der Bachtalentwicklung sorgen die Provinzen gemeinsam mit dem
Wasserverband vorab für den erforderlichen Raum. Dabei respektieren wir
jeweils die vorhandene Bodennutzung, bis wir angemessene Lösungen für die
negativen Konsequenzen gefunden haben, die ein höherer Wasserstand für die
Flächennutzer haben kann. Wir ändern Wasserstände nur, wenn dies vorab
mit allen Beteiligten
geregelt wurde, oft im Rahmen eines Projekts oder Gebietsprozesses. Darüber
hinaus trifft der Wasserverband mit der Provinz und der Kommune
Vereinbarungen über den Einsatz von Geräten und über die Finanzierung. Bei
Änderungen der
Bodennutzung gelten einige spezifische Grundsätze:
Im Allgemeinen unterstützen wir bei einer Änderung der Bodennutzung nur
eine strukturelle Anhebung der (Grund-) Wasserstände.
In landwirtschaftlichen Gebieten außerhalb von Bachtälern und
Naturbächen unterstützen wir bei Änderungen der Bodennutzung maximal die
Norm für Ackerbau. Tief wurzelnde Gewächse können auf Grundstücken
gepflanzt werden, die von Natur aus eine ausreichend tiefe Entwässerung
haben.
In Bachtälern und Naturbächen gilt, dass wir eine Renaturierung
anstreben. Wir arbeiten auf eine Entwässerung bis maximal zur
Graslandnorm sowie auf einen natürlichen Wasserstandsverlauf hin.
Um die aktuelle Flächennutzung zu respektieren, gilt der Augenblick, in dem
die Staustände oder der Projektplan für die (Neu-)Gestaltung eines
Wasserlaufs festgelegt werden.
Wir überwachen die Situation draußen
und halten unsere Daten aktuell
Dabei geht es um die Überwachung von (Grund-)Wasserständen,
Durchflussmengen, Wasserflora und -fauna sowie die Entwicklung der
Vegetation und Bepflanzung. Außerdem halten wir „feste“ Daten aktuell, etwa
die Lage und Abmessungen der Assets, Querprofile, Besitztümer und
raumplanerischen Einschränkungen unterliegende Gebiete. Daten dieser Art
halten wir in unserem Bewirtschaftungsregister und (Geo-) Informationssystem
sowie auf der Karte fest. Auch Vereinbarungen über Zugänglichkeit,
Bewirtschaftung und Instandhaltung halten wir eindeutig fest. Im
Planungszeitraum arbeiten wir an folgenden Aspekten:
Weiterentwicklung unserer Leitstelle
Entwicklung zusammenhängender Klimaadaptationsmodelle
Wir erkunden, inwieweit wir in Limburg einen besseren Überblick über die
Verfügbarkeit und Nutzung von Wasser in Zeit und Raum gewinnen können.
Weiterentwicklung der einzugsgebietweiten ökohydrologischen
Systemanalyse (Stroomgebiedsbrede Ecohydrologische Systeem Analyse,
SESA).
Experimentieren mit Datensammlung durch Personen in der Umgebung, sog.
Citizen Science.
Wir erteilen Beratung und beteiligen
uns an Überlegungen zu Raumordnungsplänen
In Limburg gibt es fortwährend Initiativen für Bau- oder
Verbesserungsmaßnahmen. In diesen Fällen beteiligt sich der Wasserverband
Waterschap Limburg gerne im Vorfeld unter
Wasserbewirtschaftungsgesichtspunkten an Überlegungen über die
Möglichkeiten. Selbst pflegen wir regelmäßig Kontakt mit Kommunen, um
frühzeitig über Raumordnungsinitiativen, Umgebungsperspektiven und
Umgebungspläne informiert zu sein. Mit der Einführung des niederländischen
Umgebungsgesetzes („Omgevingswet“) läuft vieles über Besprechungsgremien
(„Omgevingstafels“), in denen Partner in der Kette gemeinsam mit dem
Initiatoren einen Plan von der Idee bis zum Entwurf betreuen, einschließlich
der erforderlichen Genehmigungen.
Bei Bedarf wenden wir die
Vorschriften und Genehmigungen an
Unsere Vorschriften wurden aus dem Gedanken „ja, aber“ heraus erstellt.
Vieles unterliegt der Sorgfaltspflicht und allgemeinen Vorschriften. Wir
erstellen nur im Bedarfsfall eine Genehmigung mit den zugehörigen
Vorschriften.
2022 folgt eine Aktualisierung unserer Vorschriften in der
Wasserverbandsverordnung („Waterschapsverordening“). Im Hinblick darauf
prüfen wir drei größere Änderungen: den Schutz der sog. hohen Böden, die zu
den Deichverläufen entlang der Maas gehören, die Neubeurteilung heutiger
Überschwemmungsgebiete in Bachtälern und eine Messpflicht bei kommunalen
Kanalüberläufen.
Bei unseren Tätigkeiten zu Genehmigungen, deren Überwachung und Durchsetzung
arbeiten wir intensiv mit Partnerbehörden und Regionalen
Durchführungsdiensten (RUD) zusammen.
Neu für den Planungszeitraum ist, dass wir vollständig nach den Grundsätzen
des niederländischen Umgebungsgesetzes arbeiten. Dadurch ergibt sich
beispielsweise ein anderes Verfahren für Projektbeschlüsse, doch vor allem
eine stärkere Rolle der Umgebung bei staatlichen Plänen. Unsere Vorschriften
findet man im nationalen Digitalen System zum Umgebungsgesetz („Digitaal
Stelsel Omgevingswet“, DSO).
Wir erwerben strategisch und
zielorientiert Grundstücke
Projekte werden regelmäßig in Arbeitsgemeinschaften mit Partnern realisiert,
die im Gebiet bereits umfangreiche Areale besitzen. Es wird von Fall zu Fall
geprüft, welcher Partner am ehesten für den Erwerb von Grundstücken in
Betracht kommt. Im Planungszeitraum verstärken wir die diesbezügliche
Zusammenarbeit, wobei wir als Wasserverband für eine gemeinsame provinziale
Grundstücksdatenbank plädieren. Zur Ermöglichung von Tauschen kaufen wir
auch Grundstücke an Orten, an denen keine konkreten Projekte vorgesehen
sind, sog. strategische Grundstücke.
Wir sind auf Zwischenfälle
vorbereitet
Wir gestalten
unsere Krisenorganisation zukunftssicher.
Wir teilen
Informationen, um das Bewusstsein in Bezug auf Wasser und eigenständiges Handeln
zu vergrößern
Wir gestalten unsere Krisenorganisation zukunftssicher
Eine Kernaufgabe des Wasserverbandes ist flexibles und tatkräftiges Handeln im Falle
eines Zwischenfalls im Wasserbereich. Bis zu einem gewissen Grade können wir
Zwischenfälle dieser Art in unserer regulären Arbeit gut bewältigen. Bei Bedarf
schalten wir unsere Krisenorganisation ein. Im Planungszeitraum arbeiten wir an
folgenden Aspekten:
Wir veranstalten alle fünf Jahre eine große Katastrophenschutzübung und
zwischendurch kleinere.
Wir zentralisieren die Informationsflüsse mit netzzentrischer Tätigkeit.
Wir nutzen unsere Leitstelle, damit alle relevanten Informationen verfügbar
sind.
Wir intensivieren die Zusammenarbeit mit den Sicherheitsregionen.
Wir schätzen unsere über 750 ehrenamtlichen Deichwächter.
Wir teilen Informationen, um das Bewusstsein in Bezug auf Wasser und
eigenständiges Handeln zu vergrößern
Gemeinsam mit unseren Sicherheitspartnern arbeiten wir an der Vergrößerung des
Bewusstseins in Bezug auf Wasser bei Einwohnern und Unternehmen:
Wir verfügen 2025 über Modelle zur Simulation von Überschwemmungen und
Deichdurchbrüchen.
Wir untersuchen Nutzen und Notwendigkeit von Modellen zur Simulation von
Verunreinigungen.
Wir werden 2025 für einige Bachtäler über ein Warnsystem verfügen.
Wir beraten Bewohner niedrig liegender Häuser, wie sie ihr Haus schützen können,
u. a. mit der Kampagne
Wacht
niet op Water (Warte nicht auf Wasser).
Bei extremer Trockenheit informieren wir über unsere Maßnahmen und was man
selbst unternehmen kann.
Wir geben Einwohnern und Unternehmen Tipps zur Anpassung an den Klimawandel, u.
a. mit der Kampagne
Waterklaar
(Wasserbereit).
Auf Ersuchen der Kommunen und Sicherheitsregionen tragen wir zur
Risikokommunikation im überschwemmbaren Maastal bei.
Wir arbeiten mit der Umgebung und für die Umgebung
Wir sind transparent und
gesprächsbereit
Wir kooperieren in
Programmen und Netzwerken und kombinieren Zielsetzungen
Wir investieren in
Kontaktpflege auf allen Ebenen
Mitnutzung von Bachtälern und
Hochwasserschutzanlagen
Wir beteiligen uns an der
Wildhege
Wir arbeiten mit
Angelsportlern
zusammen
Jeder hat eine Rolle bei der
Wasserbewirtschaftung
Wir arbeiten
grenzüberschreitend
Wir sind transparent und
gesprächsbereit
Wir halten uns an unsere Ankündigungen und kündigen unsere Vorhaben an. Wir
geben jedoch auch klar an, was die Umgebung von uns erwarten kann und wie
weit unsere Aufgabe und Verantwortung reicht. Im Planungszeitraum verstärken
wir unsere Transparenz und Gesprächsbereitschaft, indem wir:
Die bekannten und neuen Hochwasserschwachstellen soweit wie möglich
beseitigen
Mehr Messungen durchführen, unsere Überwachung verbessern und Daten
öffentlich zugänglich machen
Mehr Wehre ferngesteuert regulieren, sodass wir schneller auf
Wetteränderungen reagieren können
Unsere Arbeitsweise erläutern, diesen Prozess überwachen und was von uns
zu erwarten ist
Unsere Umgebung in neue Projekte einbeziehen
Selbstverständlich werden unsere Pläne auch offiziell zur Einsichtnahme
ausgelegt. Genehmigte Projektpläne betrachten wir damit als Vereinbarungen
mit der Umgebung, auf die uns die Partner auch hinweisen können.
Wir kooperieren in Programmen und
Netzwerken und kombinieren Zielsetzungen
Wir begegnen uns überall im öffentlichen Raum. Die Energiewende,
Klimaadaptation, kreislaufwirtschaftlich orientierte Landwirtschaft und
Kreislaufwirtschaft erfordern Raum. Durch die gemeinsame Durchführung von
Projekten lassen sich die gesellschaftlichen Kosten möglichst niedrig
halten. Wenn wenig Raum vorhanden ist, ermöglichen Funktionskombinationen
oft geeignete Lösungen. So gibt es in Limburg Hochwasserschutzanlagen mit
Wanderwegen, Radwegen oder sogar Ackerbau. Konkret erkunden wir mit der
Provinz und anderen Partnern die Kombination unserer Wasserziele mit den
Zielen der Provinz für Natur und Stickstoff. Eine Rahmenbedingung für unsere
Teilnahme an diesem aufgabenorientierten Gebietsvorgehen ist, dass es
Mehrwert bietet und in unsere eigene Aufgabe passt. Gemeinsam gestalten wir
Limburg schöner!
Wir investieren in Kontaktpflege auf
allen Ebenen
Im Planungszeitraum unterstützen wir unsere Kontaktpflege durch den Einsatz
zusätzlicher Personalkapazitäten. Wir arbeiten bei jedem Partner bzw. jeder
Region soweit wie möglich mit festen Kontaktpersonen. Mit dieser
gebietsorientierten Kontaktpflege sorgen wir für eine tragfähige Basis für
unsere Pläne, eine gut verankerte Rolle von Wasser in den Plänen anderer und
in gemeinsamen Projekten mit kombinierten Zielen.
Mitnutzung von Bachtälern und
Hochwasserschutzanlagen
Unsere Bäche und Hochwasserschutzanlagen sind attraktive grünblaue Bänder in
der Limburger Landschaft. Darüber hinaus befinden sich in vielen Bachtälern
Gebäude von großem kulturhistorischem Wert, wie Schlösser und Wassermühlen.
Wir stellen vorzugsweise alle
Hochwasserschutzanlagen und Instandhaltungswege für Wanderer und mitunter
auch für Radfahrer bereit. In einigen Entwässerungskanälen ist Kanufahren
unter bestimmten Bedingungen möglich. Bei der Freigabe für den Kanusport
berücksichtigen wir auch andere Interessen; wenn wir keine Freigabe
erteilen, gibt es dafür immer einen guten Grund. Im Planungszeitraum halten
wir unsere Abwägungen zur Freizeitnutzung in einem Strategiebericht fest.
Bei neuen Projekten treffen wir in der Planungsphase mit Partnern geeignete
Vereinbarungen über Verantwortung, Kosten und Risiken.
Wir beteiligen uns an der
Wildhege
Mit der Erlaubnis der Jagd auf unseren Arealen erreichen wir die Kontrolle
des Wildbestandes, das durch Graben Schäden an Hochwasserschutzanlagen oder
Ufern anrichten kann. Es ist auch erforderlich, die Wildhege in
aneinandergeschlossenen Gebieten zu ermöglichen, ohne Unterbrechungen durch
Entwässerungskanäle oder Hochwasserschutzanlagen. Jagdrechte regeln wir mit
der „Nederlandse Jagersvereniging“ (niederländischer Jägerverein). Im
Broekhuizer Schuitwater läuft ein Pilotprojekt mit ehrenamtlichen
Biberwächtern. Bei Erfolg nehmen wir eine Erweiterung auf andere Gebiete
vor.
Wir arbeiten mit Angelsportlern
zusammen
Angelsportler sind unsere Augen und Ohren am Ufer. Fischereirechte an
Entwässerungskanälen regeln wir mit Verwaltungsausschüssen für den
Fischbestand und dem Fischereiverband Sportvisserij Limburg. Die
Gegenleistung „in Natura“ besteht aus der Hilfe eines Angelvereins bei der
Fischüberwachung oder dem präventiven Abfang von Fisch bei Arbeiten an einem
Entwässerungskanal oder bei extremer Trockenheit. Strukturell gibt es eine
Zusammenarbeit bei Fischbestandsprojekten und der Verringerung des
Lachsbestandes.
Jeder hat eine Rolle bei der
Wasserbewirtschaftung
Um ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass bestimmte Verhaltensweisen für
die Gewässer vorteilhaft sind und andere nicht, informieren wir entsprechend
durch Medien, gezielte Kampagnen und Pädagogik. Wir fördern positive
Maßnahmen, beispielsweise die Abkopplung von Regenwasser, mit Fördermitteln.
Im Planungszeitraum möchten wir Menschen nicht nur informieren, sondern auch
direkter in die Wasserbewirtschaftung einbeziehen. So setzen wir nun schon
750 ehrenamtliche Deichwächter ein. In einigen Bachtälern werden wir mit
Bachwächtern zusammenarbeiten, die die Entwicklungen in ihrem Gebiet
verfolgen.
Von Einwohnern erwarten wir, dass sie selbst auch Maßnahmen ergreifen, um
den Schaden am eigenen Haus zu begrenzen. Der Wasserverband und Kommunen
unterstützen sie mit Beratung und Materialien.
Wir arbeiten grenzüberschreitend
Wir pflegen intensive Kontakte mit den Wasserbewirtschaftungsorganisationen
in Nord-Brabant, Gelderland, Deutschland und Belgien. Im Planungszeitraum
setzen wir dafür zusätzliche Personalkapazität ein. In der Internationalen
Maaskommission (IMK) beteiligen wir uns an der Beratung über Maßnahmen im
gesamten Einzugsgebiet der Maas. In Bezug auf grenzüberschreitende Bäche
gibt es eine strukturelle Abstimmung; wir werden direkt tätig, wenn wir eine
Verunreinigung messen. Wir kooperieren in Projekten wie „Zalm terug in de
Geul” (Lachs zurück in die Göhl) und dem Treibmüllprojekt „Lives”. Im Göhl-
und Gulptal suchen wir mit belgischen Partnern nach Möglichkeiten, mehr
Wasser auf den Plateaus und Hängen festzuhalten. Wir beteiligen uns an der
Verbesserung der Fischwanderung in der gesamten Rur.
In Deutschland wird spätestens 2038 der Braunkohleabbau beendet, was dazu
führt, dass sich die Speisung des Grundwassers und einiger Bäche ändert.
Dabei wahren wir unsere Interessen.
Im Rahmen von Dutch Water Authorities und Blue Deal teilen wir unsere
Kenntnisse über Wasser und Wasserbewirtschaftung mit der Welt.
Wir gestalten unsere Arbeitsweise nachhaltiger
Einer der Schwerpunkte des Wasserverbandes Waterschap Limburg ist Nachhaltigkeit.
Bei unseren Tätigkeiten, Gebäuden und Anlagen arbeiten wir an der Einsparung und
Erzeugung von Energie, der Einschränkung von Treibhausgasemissionen und des
Materialaufwandes sowie der Schließung von Kreisläufen. Darum bitten wir auch unsere
Lieferanten und beauftragten Unternehmen. Wir kaufen nachhaltig ein, akzeptieren nur
fairen Handel und achten auf die Einbeziehung von Menschen, die nicht in den
Arbeitsmarkt eingegliedert sind.
Wie alle anderen Wasserverbände haben wir uns dem Ziel des Green Deals Energie
verpflichtet, 2025 energieneutral zu sein. Wir sind Partner in den Limburger
RES-Regionen.
Die Zielsetzung der Rohstoffvereinbarung „Grondstoffenakkoord“ liegt darin, dass die
Niederlande 2050 über eine Kreislaufwirtschaft verfügen. Die Zwischenziele des
Wasserverbands Waterschap Limburg lauten, dass 2023 zu 100 % kreislaufwirtschaftlich
orientierte Ausschreibungen erfolgen, 2030 die Auftragsvergabe zu 100 %
kreislaufwirtschaftlich vorgenommen wird und 50 % weniger primäre Rohstoffe
verwendet werden.
Wir sind ein innovativer Wasserverband
Beim Wasserverband Waterschap Limburg ist man sich der Tatsache bewusst, dass
zahlreiche Wasseraufgaben in den nächsten Jahrzehnten mit den gängigen Maßnahmen und
Techniken nicht lösbar sind. Daher arbeiten wir mit Innovationsstärke kontinuierlich
an Verbesserungen, vorzugsweise gemeinsam mit anderen.
Für aussichtsreiche Ideen verfügen wir über ein Innovationsbudget, mit dem wir
Versuche oder Pilotprojekte ermöglichen können. Der Hauptgrund zur Fortführung einer
Innovation besteht darin, dass sie der Gesellschaft einen Mehrwert bietet.
Im Planungszeitraum testen wir innovative Ideen für das Wassersystem vorzugsweise in
unseren Erprobungsregionen. Dies sind die Erprobungsregion Noord, das Einzugsgebiet
des Groote Molenbeek und die Erprobungsregion Süd, das Göhltal. Die
Weiterentwicklung von Innovationen bei der Abwasserreinigung und die Nutzung von
gereinigtem Wasser setzen wir bei mehreren Kläranlagen um.